Umfrage: Mehrheit der Cannabis-Firmen vor dem Aus
Umfrage: Mehrheit der Cannabis-Firmen vor dem Aus
Foto von Erik Mclean auf Unsplash

Die Marktkonsolidierung in der Cannabis-Industrie steht bevor. Laut einer Umfrage auf Linkedin glauben 80 Prozent der über 100 Teilnehmer, dass mindestens 40 Prozent der bestehenden Cannabis-Firmen in Deutschland innerhalb der nächsten zwölf Monate insolvent gehen, übernommen oder abgewickelt werden. Für 38 Prozent der Teilnehmer wird dies sogar für über 60 Prozent der Unternehmen gelten. Lediglich vier Prozent der Teilnehmer sind der Meinung, dass höchstens jede fünfte Firma in den jetzigen Eigentumsverhältnissen auf dem Markt bleiben wird.

Johannes Gefken, Vice President von Parklane Capital, hält diese Zahlen für realistisch. Die Umfrage zeigt eine Entwicklung, die bereits in vollem Gange ist. Die Anzahl der Cannabisunternehmen in Deutschland ist von 180 in der Hochphase auf 80 reduziert worden. Gefken betrachtet die gegenwärtige Konsolidierung jedoch als hilfreich für die Entstehung eines nachhaltigen Marktes. Gesunde und gut geführte Unternehmen werden sich durchsetzen, was typisch für Märkte in frühen Stadien ist.

Schwierige Situation für Unternehmen ohne Gewinne

Unternehmen, die derzeit keine Gewinne erzielen und nur wenig liquide Mittel zur Verfügung haben, stehen vor einer schwierigen Situation. Eine weitere Finanzierung ist in solchen Fällen unwahrscheinlich. In solchen Situationen gibt es drei Optionen: das Geschäft einzustellen, das Unternehmen oder Teile davon zu verkaufen oder sich mit einem größeren Marktteilnehmer zu fusionieren. Dies sagt Finanzexperte Johannes Gefken, der auch bei der Übernahme von 420 Pharma durch Curaleaf beteiligt war.

Verkauf oder Fusion als Ausweg

Ein Verkauf oder eine Fusion erscheint als attraktiver Ausweg, sofern die Eigentümer Interessenten finden können. Allerdings stellt sich die Frage, wie viel Geld tatsächlich noch für ein Unternehmen fließen wird. Bei kriselnden Unternehmen, die weder profitabel sind noch relevante Umsätze erzielen, erfolgt die Bewertung im Transaktionsfall meist “Asset basiert”. In der Cannabisbranche können beispielsweise der Produkt- oder Kundenzugang, die aufgebaute Infrastruktur, das Lizenzportfolio, eine etablierte Marke oder das Team relevante Assets sein. Bei “gesunden” Unternehmen hingegen sind Umsatz, Gewinn und Wachstum die entscheidenden Parameter für die Bewertung. Leider sind die Bewertungen für Unternehmen in den meisten Branchen, insbesondere in der Cannabisbranche, in den letzten zwölf bis 18 Monaten rückläufig, so der M&A-Experte.

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